Die Auswahl an Pflegeprodukten für unsere Haut ist immens und oft wird uns vermittelt, dass nur die Verwendung zahlreicher Produkte auch zu einem gesunden Hautbild führt. Allerdings ist jede Haut unterschiedlich und benötigt dementsprechend auch weniger oder mehr Pflege. In manchen Fällen wirkt sich ein Zuviel an Pflege sogar eher nachteilig auf die Haut aus. Aber welche Faktoren spielen bei der Pflege der Haut eine Rolle und wie kann eine minimalistische Hautpflege aussehen?

Was versteht man unter Skinimalism?

Der Begriff “Minimalismus” begleitet uns schon seit einem längeren Zeitraum. Im Bereich der Hautpflege hat er seinen Ursprung im sogenannten Skip-Care, einem koreanischen Trend. Skinimalisten legen Wert darauf, Hautpflegeprodukte zu reduzieren, um dadurch aber eine maximale Wirkung zu erzielen. Das Motto dieses Trends lautet daher “Weniger ist mehr“, außerdem geht es auch darum, seine Haut so zu akzeptieren, wie sie ist und nicht für eine makellose Haut zu werben.

Gesichtsreinigung leicht gemacht

Make-up, Hauttalg oder Schmutz führen sehr häufig zu einer Verstopfung der Poren, sodass eine regelmäßige Gesichtsreinigung sehr wichtig ist. Viele greifen jedoch vor allem bei unreiner Haut zu Seifen oder Waschgels, die aber oftmals sehr aggressiv sind, wodurch die Haut dann austrocknen kann. Eine intensive Pflege ist außerdem nicht für jeden Hauttyp erforderlich. So reicht bei einem normalen Hautbild eine Reinigung mit lauwarmem Wasser oftmals aus. Wer ein Pflegeprodukt verwendet, sollte darauf achten, dass es mild ist und natürliche Öle enthält. Achten Sie außerdem darauf, Öle oder Cremes nicht zu dick aufzutragen, da die Hornschicht dann aufquillt und Bakterien sehr leicht eindringen können.

In der Nacht regeneriert sich unsere Haut sehr schnell und muss auch nicht vor Umwelteinflüssen geschützt werden. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, eine leichte, fettarme Nachtpflege zu verwenden, die die Haut pflegt, aber nicht abdichtet.

Ist eine Creme unbedingt erforderlich?

Diese Frage kann man ebenfalls nicht eindeutig mit einem Ja oder Nein beantworten, da dies wiederum vom individuellen Hauttyp abhängig ist. Menschen mit einer normalen oder fettigen Haut können in vielen Fällen auf eine Pflegecreme verzichten, ausgenommen davon sind Sonnencremes, die man in der heißen Jahreszeit auf jeden Fall auftragen sollte. Für eine minimalistische Hautpflege geht man in Sachen Creme am besten nach seinem eigenen Hautgefühl vor und verwendet sie nur an Stellen, die nach einer Reinigung spannen.

Skinimalism bei überpflegter Haut

Ist die Haut überpflegt, können Pickelchen und Entzündungen auftreten, zeigt sich ein rötlicher Hautausschlag vorwiegend im Mundbereich, kann es sich um periorale Dermatitis handeln. Hier empfiehlt sich Minimalismus in der Pflege, damit die Haut wieder heilen kann. Dermatologen empfehlen in diesem Fall zunächst eine sogenannte Nulltherapie, das heißt, es wird für mehrere Wochen konsequent auf Hautpflegemittel in der betroffenen Hautregion verzichtet. Hat sich die Haut erholt, kann mit milden Reinigungsmitteln begonnen werden, um Talg und Schmutz zuverlässig zu entfernen, ohne dass die Haut dadurch irritiert oder gereizt wird. Ebenso empfehlenswert ist ein feuchtigkeitsspendendes, beruhigendes Serum, wodurch die Haut mit wertvollen Wirkstoffen versorgt wird. Ein Serum z. Bsp. mit Hyaluron hat einen hydratisierenden Effekt und kann den Flüssigkeitsspeicher der Haut wieder auffüllen. Das Serum am besten auf leicht feuchter Haut verwenden und sanft einklopfen, nicht reiben, da das die Haut unnötig reizt. Eine feuchtigkeitsspendende, leichte Gesichtscreme mit milden Antioxidantien bietet zuverlässigen Schutz vor Umwelteinflüssen.

Ergänzende Tipps zur minimalistischen Hautpflege

  • Leichte Glow-Produkte anstatt Make-up
  • Vitaminreiche Ernährung mit viel Gemüse und Obst
  • Viel Flüssigkeit aufnehmen
  • Viel Feuchtigkeit
  • Gua Sha oder Face Yoga gegen Falten

Fazit

Seit vielen Jahren leiden immer mehr Menschen an empfindlicher Haut. Ein Auslöser dafür kann die Überpflege der Haut sein, die oftmals diverse Tages- und Nachtcremes, Make-ups, Masken und Seren mit unterschiedlichsten Wirkstoffkonzentraten beinhaltet, die daraufhin mit Rötungen oder Pickeln reagieren kann. In diesem Fall kann eine minimalistische Hautpflege helfen, das Hautbild wieder zu verbessern. Bei dem sogenannten Skinimalismus wird die Haut mit dem Nötigsten versorgt, er gibt ihr gleichzeitig auch ausreichend Raum, um sich selbst wieder zu regulieren.