Vom perfekten Schnitt über die passende Pflege bis hin zum richtigen Styling – wer könnte besser Bescheid wissen als echte Profis?
Beauty-guide.de hat die besten Profi-Tipps, Tricks und Geheimnisse für gepflegte und schöne Haare zusammengestellt.

1. Der Haartyp

Die wichtigste Grundlage von Frisur, Styling und Pflege ist die Ermittlung des eigenen Haartyps. In der Regel lassen sich zwei Haartypen unterscheiden: Feines und dickes Haar.

Fein ist das Haar, wenn eine einzelne Strähne kaum zu sehen ist. Ziel ist es, für Volumen und Fülle zu sorgen, ohne das dünne Haar zu beschweren oder zu strapazieren.

Dickes Haar fühlt sich grober an und lässt sich meist schwerer bändigen. Es gilt Frizz und Locken in den Griff zu bekommen und einen Look zu kreieren, der sich unkompliziert und wetterfest stylen lässt.

2. Der richtige Haarschnitt

Der regelmäßige Gang zum Friseur dient nicht nur dazu, fransige Spitzen zu entfernen. Der richtige Schnitt lässt das Haar voller und lebendiger erscheinen und ist die Grundlage eines gelungenen Looks.

Wirkt das Haar platt und fehlt es an Sprungkraft eignen sich beispielsweise gesichtsumrahmenden Strähnchen und kurze, weiche Stufen, um für mehr Volumen zu sorgen.

Möchte man dickes Haar lang tragen, raten Experten zu Stufen, um der Frisur ihre Schwere zu nehmen. Vorsicht bei schulterlangen Schnitten: diese können schnell klobig aussehen.

3. Die passenden Pflegeprodukte

Die Grundlage für gesundes Haar beginnt mit einem Shampoo und einer Pflegespülung, die auf den Haartyp abgestimmt sind, sowie mit einer tiefenwirksamen Kur für eine wöchentliche Portion Extra-Pflege. Wichtig für die Wahl der passenden Produkte: Verschiedene Haartypen haben unterschiedliche Bedürfnisse.

Jemand mit feinem, glattem Haar braucht leichtere Formulierungen wie Sprays oder die gerade sehr angesagten Pflege-Wasser. Zu reichhaltige Pflegespülungen können das Haar beschweren. Für dickes, lockiges Haar sind intensive Öle und festere Cremes am besten geeignet.

4. Die geeigneten Stylingprodukte

Stylingprodukte mögen von Natur aus unterschiedlich sein, aber eines ist immer gleich: Weniger ist mehr! Heißt: Stets mit einer kleinen Menge beginnen und bei Bedarf mehr hinzufügen:

Haargels fühlen sich eher flüssig an, trocknen aber schnell zu einer glänzenden (fast “nassen”) harten Hülle. Sie eignen sich am besten, um kurze Haare in Form zu bringen und Locken zu definieren.

Haarschaum ist ein leichtere Stylingalternative, die Volumen zaubert und, ebenso wie Haarspray, dafür sorgt, dass die Haare auch bei Feuchtigkeit nicht kraus werden.

Andere Finishing-Produkte, wie Cremes und Seren, sind am leichtesten und eignen sich perfekt für Nachbesserungen in letzter Minute.

Profi-Geheimtipp: Immer ein Fläschchen Haaröl dabeihaben. Das All-in-One-Wundermittel dringt in die Schuppenschicht ein, heilt Schäden, beruhigt Frizz oder fliegende Haare und verleiht Glanz.

5. Die richtigen Werkzeuge und Accessoires

In jedes Badezimmer gehören ein leichter, hochwertiger Haartrockner, der keine Schäden verursacht sowie die richtigen Haarbürsten. Haargummis und -klemmen sollten farblich zu den Haaren passen. Bei Haargummis auf eine glatte Oberfläche achten, da Metall- oder Plastikeinsätze das Haar beschädigen können.

6. Die Haarbürsten-Bibel

Basic für das tägliche Kämmen ist eine Paddel-Brush. Zum Föhnen ist am besten eine Rundbürste geeignet. Um die Haare Strähne für Strähne leicht erfassen zu können, die passende Größe wählen: dünnere Varianten eignen sich für kürzere Haare und mehr Definition. Umso länger die Haare sind, desto dicker darf das Modell sein. Vorsicht allerdings bei Rundbürsten mit Metallrahmen: in Kombination mit der heißen Luft eines Föhns können sie sich viel zu schnell erhitzen und die Haare verbrennen. Am sichersten und schonendsten ist eine Holzbürste.

Aber Bürste ist nicht gleich Bürste. Je nach Art der Borsten und der Haarstruktur kann eine Bürste über Erfolg oder Misserfolg des Stylings entscheiden:

  • Für feines Haar sind Bürsten mit natürlichen Wildschweinborsten am besten geeignet. Sie glätten und verstärken den Glanz, ohne zu ziehen und zu zerren.
  • Bei normalem bis dickem Haar setzen Profis auf eine Kombination aus Wildschwein- und Nylonborsten, um das Haar zu entwirren. Diese bändigen außerdem das Haar und sorgen für einen gesunden Glanz.
  • Für sehr dickes Haar empfehlen Experten eine Bürste mit Nylonborsten, die stark genug sind, auch die widerspenstigen Strähnen in Form zu bringen.

7. Lernen, die natürliche Textur anzunehmen

Mit den Haaren ist es wie so oft im Leben: Man (oder meistens eher Frau) will immer das, was man nicht hat. Wer Locken hat, träumt von einem seidig glatten Sleek-Look, sind die Haare von Natur aus glatt, wünscht man sich eine voluminöse Lockenmähne.

Doch zunehmend verbreitet sich ein neuer Trend: Immer mehr Frauen fangen an, sich zu ihrer natürlichen Haarstruktur zu bekennen. Nach jahrelangem Gebrauch von Stylinggeräten, um die Frisur in die gewünschte Form zu bringen, kann es allerdings eine Weile dauern, herauszufinden, was das Haar wirklich will und braucht, um optimal auszusehen.

Es geht vor allem darum, Produkte zu verwenden, die auf die Bedürfnisse des Haartyps abgestimmt sind. Für Lockenköpfe gilt: Besonders schädlich sind Inhaltsstoffe, die das Haar austrocknen könnten, wie Sulfate, Mineralöle, Wachse oder Alkohole. Auch bei gewelltem Haar kann man gut zu Locken-Produkten greifen, um dem Look Definition zu verleihen. Bei natürlich glattem Haar auf leichtere Texturen achten, die für Volumen sorgen, ohne das Haar zu beschweren und möglichst auf Haargummis zum Zusammenbinden verzichten, da das Haar leicht brechen kann. Schonender (und sehr stylisch) sind Haarrüschen aus Stoff oder Seidenbänder.

8. Styling entsprechend des Haartyps

Wer feines Haar hat, ist in Sachen Styling sehr vielseitig. Man kann mit trendigen Undone- Frisuren spielen, mit Hochsteckfrisuren und tiefen Dutts experimentieren und das Haar leicht glätten oder locken. Letztendlich sollte der Look vor allem zum persönlichen Stil passen.

Der große Vorteil bei dickem Haar: Jede Frisur hält länger. Auch die Sorge, dass Haar-Produkte das Haar beschweren könnten, entfällt bei dickem Haar. Wenn sie keine Lust auf aufwändiges Föhnen haben, können Frauen mit dickem Haar zu einem voluminösen Pferdeschwanz oder einem hohen Dutt greifen und sind so im Nu gestylt.

9. Frizz ein für alle Mal bekämpfen

In Umfragen geben bis zu 95 % der Frauen an, mit Frizz zu kämpfen zu haben. Die gute Nachricht: Möglichkeiten, die ungeliebte Krause zu bändigen gibt es viele. Die Top-Tipps der Profis: der richtige Haarschnitt, kühleres Wasser zum Haarewaschen verwenden, auf einem Kissen aus Seide schlafen und – besonders bei trockener Kopfhaut – feuchtigkeitsspendende Shampoos und Pflegespülungen verwenden.

Ebenfalls hilfreich ist ein gutes Serum. Bei der Produktwahl darauf achten, dass es keinen klebrigen Film auf dem Haar hinterlässt und für die Glättung von Frizz sorgt, ohne das Haar zu beschweren. Vorsicht bei Produkten mit hohem Alkoholgehalt: sie neigen dazu, das Haar auszutrocknen, was dazu führt, dass das Haar nach Feuchtigkeit sucht und noch schneller kraus wird.

Die Profi-Anleitung für Volumen, Locken und Glätten

Volumen-Geheimnis: Toupieren

Feinem Haar dauerhaft mehr Volumen zu verleihen, kann etwas Zeit und Geschick erfordern. Die SOS-Lösung: Toupieren – aber richtig. Die falsche Art, das Haar zu toupieren, ist, an den Spitzen anzufangen und den Kamm auf und ab zu bewegen. Das verheddert das Haar, und das Auskämmen wird zum Albtraum.

So machen es die Profis:

Zunächst sollte das Haar vollständig trocken und entknotet sein. Dann einen feinzackigen Kamm oder einen Stielkamm verwenden, um eine Haarpartie vorne abzutrennen und sie zur Seite zu kämmen. Nun einen Abschnitt im Scheitelbereich nehmen und ihn gerade nach oben halten. Um Schäden zu vermeiden, in der Mitte des Schafts beginnen und den Kamm bis zu den Wurzeln hinunterschieben. Den Kamm herausziehen, erneut in der Mitte des Schafts beginnen und wieder zurückkämmen.
Zum Schluss die seitliche Partie über den Ansatz kämmen, um das Haar noch voluminöser wirken zu lassen.

Locken stylen

Locken sind eine gute Möglichkeit, einer glatten Mähne, die etwas mehr Schwung braucht, Volumen zu verleihen.

Das richtige Tool: Ein guter Lockenstab sollte einen Schaft von etwa 2,5 cm (je kleiner der Schaft, desto definierter die Locken) haben und über regulierbare Wärmestufen verfügen. Feines Haar braucht nicht so viel Hitze wie dickes Haar. Gehen die Wärmestufen von 1 bis 10, für feines Haar 6 und für dickes Haar 8 einstellen.

So machen es die Profis:

Zur Vorbereitung Hitzeschutz auf das trockene Haar sprühen und etwaige Knötchen entwirren.
Profis arbeiten sich etappenweise vor:
Einen etwa 1,5 cm breiten Abschnitt in der Nähe des Nackens mit einem leichten Haarspray besprühen. Das sorgt für extra Definition, Pflege und Glanz.
Den Abschnitt etwa fünf Sekunden lang um den Lockenstab wickeln, ohne die Spitzen zu berühren. Diesen Prozess Abschnitt für Abschnitt wiederholen bis der ganze Kopf fertig ist.

Achtung: Beim Stylen der Seiten den Kopf neigen, um einen sicheren Abstand zwischen Haut und Lockenstab zu wahren und Verbrennungen zu vermeiden. Anfänger können sich zum Schutz auch ein Handtuch um den Hals wickeln.

Wenn das Haar vollständig abgekühlt ist, die Locken vorsichtig auseinanderziehen und mit den Fingern durchkämmen. Das sorgt für ein natürliches Finish. Optional: ein leichtes Haarspray auf das gesamte Haar sprühen, um die Frisur zu fixieren.

Glätten

Wie beim Lockenstab ist auch hier die Basis ein hochwertiges Glätteisen, bei dem sich die Temperatur regulieren lässt.

Bei feinem oder geschädigten Haar sollte die Temperatur 150 Grad nicht überschreiten. Normales Haar lässt sich bei etwa 150 bis 190 Grad glätten. Bei sehr dickem Haar die Temperatur auf 200 Grad erhöhen und immer ein Hitzeschutzmittel verwenden.

So machen es die Profis:

Auf die Geschwindigkeit kommt es an: Arbeitet man zu schnell, lässt sich das Haar nicht glätten, ist man zu langsam, verbrennt das Haar und wird beschädigt. Profis gehen deshalb methodisch vor, Abschnitt für Abschnitt, vom Ansatz bis zu den Spitzen, bis das Haar geschmeidig und glatt ist. Als Finish von der Mitte bis zu den Spitzen ein feuchtigkeitsspendenden Serum auftragen, das dem Haar Glanz verleiht. Ein leichtes Haarspray auf der Scheitelpartie verhindert fliegende Härchen und beugt Frizz vor.