Sich eine Tätowierung stechen zu lassen, ist eine Entscheidung fürs Leben. Und so gründlich sollte sie auch überdacht sein. Wie kann man sich also sicher sein, dass man nicht nur ein schönes, sondern auch ein ungefährliches Tattoo bekommt? Fakt ist: eine Tätowierung ist immer nur so gut, wie der Tätowierer, der sie sticht. Sich ein Tattoo stechen zu lassen, ist eine ganzheitliche Erfahrung, von der Beratung über das Stechen selbst bis hin zu Nachsorge und Pflege – egal ob es das erstes oder das zehnte Körperkunstwerk ist.

Doch wie kann man ein vertrauenswürdiges von einem zweifelhaften Tattoostudio unterscheiden? Wir haben die besten Tipps und eindeutigsten Warnzeichen zusammengestellt.

No-Go Nr. 1
Mangelnde Sauberkeit

Das Wichtigste zuerst: Das Studio sollte sauber sein. Außerdem sollten die Lizenzen gut sichtbar ausgestellt sein. Ein gutes Indiz für Sauberkeit ist der Geruch von Desinfektionsmittel. Der Laden erinnert an ein Krankenhaus? Gutes Zeichen!

No-Go Nr. 2
Keine Referenzen

Heutzutage findet man das Portfolio der meisten ambitionierten Tätowierer nicht nur in Büchern und Fotos im Studio vor Ort, sondern auch auf Instagram. Das Mindeste ist, dass Referenzen im Studio ausgestellt sind. Nur so kann man feststellen, ob der Stil des Tätowierers zu den eigenen Vorstellungen passt.

Werden aktuelle Arbeiten, frühere Werke oder Skizzen versteckt, ist das kein gutes Zeichen. Wenn der Künstler selbst nicht stolz auf das Ergebnis seiner Arbeit ist, wird es der Kunde vermutlich auch nicht sein.

No-Go Nr. 3
Zu günstiger Preis

Es klingt platt, stimmt aber (leider) fast immer: Gute Tattoos sind nicht billig, und billige Tattoos sind nicht gut.

Der Gesamtpreis besteht nicht nur aus den Kosten für das Rohmaterial. Es ist der Preis für die Erfahrung, die Beratung, das Design und die Tätowierung selbst. Faktoren wie die Größe, die Detailgenauigkeit und wie viel Überlegung und Planung in das Design einfließen, tragen alle zum Preis bei. Je nach Region und Anbieter sind für eine qualitativ hochwertige Arbeit mindestens 100 Euro fällig.

Das heißt aber nicht, dass man sich nicht auch mit einem kleinen Budget tätowieren lassen kann. Lehrlingstattoos sind günstiger, manchmal sogar umsonst zu haben und können erstaunlich gut sein. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass sehr komplexe Motive für Neulinge an der Nadel noch nicht zu bewältigen sind.

No-Go Nr. 4
Tattoo to go

Wer sich ein individuelles Motiv wünscht, sollte nicht erwarten, das Studio beim ersten Besuch tätowiert zu verlassen.

Es ist stets ratsam einen Beratungstermin zu vereinbaren, damit der Künstler ein Gefühl dafür bekommt, was man sich vorstellt. Das Stechen sollte frühestens beim zweiten Termin erfolgen. Bei individuellen Motiven sind auch mehrere Abstimmungsrunden nicht ungewöhnlich. Ein erfahrener Tätowierer schlägt bei Schwierigkeiten etwa mit Wunsch-Motiv oder -Stelle außerdem Alternativen vor oder lehnt einen Wunsch sogar ab.

No-Go Nr. 5
Stechen ohne Hilfsmittel

Die meisten Tätowierer verwenden eine Schablone, um ihre Nadel zu führen, selbst erfahrenste Künstler malen zumindest einen groben Umriss mit einem Marker vor, was bei manchen Motiven auch die bessere Wahl sein kann.

Ohne eine Art Leitfaden zu tätowieren ist sehr ungewöhnlich. Traut sich jemand das zu, ist er im besten Fall ein wahrer Meister, eher wahrscheinlich allerdings ist, dass er nicht sehr professionell arbeitet.

So oder so ist das Vorzeichnen sinnvoll, um noch einmal genau abzuwägen, ob alles stimmt, bevor der Tätowierer die Nadel ansetzt.

Denn eine schlechte Erfahrung ist nicht nur ärgerlich, sie ist auch nur sehr schwer, schmerzhaft und kostspielig rückgängig zu machen – und das ist weder im Interesse des Kunden noch des Tätowierers.