Der Trend ist nicht zu übersehen: Immer mehr Frauen stehen zu ihren natürlich grauen Haaren. Die Herausforderung: Von der Entscheidung mit dem Färben aufzuhören bis zu einem harmonischen, einheitlich grauen Look ist viel Geduld gefragt.

Meist beginnt es mit der ein oder anderen pigmentlosen Strähne oder, noch schlimmer, mit dem gefürchteten grauen Haaransatz an bestimmten Bereichen des Kopfes. Dass das Haar “ergraut” ist nämlich ein Mythos. Sobald ein Haarfollikel Haare produziert, ist die Farbe festgelegt. Das bedeutet, dass eine Strähne niemals ihre Farbe ändern wird, es sei denn, man färbt das Haar. Da die Haarfollikel mit zunehmendem Alter natürlich weniger Farbe produzieren, können sie grau werden.

Mit anderen Worten: Graues Haar ist ein Prozess – und kein schneller. Man kann zwar den Rest der Haare grau färben, aber auch das bringt eine Reihe von Problemen mit sich. Denn im Laufe der Zeit zeigt sich das graue Haar immer früher, weil voll deckende Farbe und Strähnchen nicht mehr so gut haften oder so lebendig aussehen wie früher. Das bedeutet, dass man öfter färben muss. Die Folge: ein anstrengender Zeit- und Kostenaufwand, der nie mit gesundem Haar endet. Und eines ist klar: Ungesundes Haar lässt einen oft mehr altern als die Farbe selbst.

Wie also kann man auf natürliche Weise „ergrauen“ ohne die Geduld, viel Geld und womöglich sogar die Haare zu verlieren? Beauty-guide.de hat die besten Tipps und Tricks für eine Übergangsphase mit Stil zusammengestellt.

Übergangsphase zu natürlich grauen Haaren

1. Kaschieren

Wenn das Haar zum ersten Mal grau wird, bemerkt man das meist am Ansatz, wo die Coloration herauswächst und das Grau beginnt. In diesem anfänglichen Wachstumsprozess besteht das Ziel darin, die grauen Haare zu kaschieren.

Temporär geht das ganz einfach mit Kaschierstiften, -spray und -puder. Die praktischen Helferlein gibt es inzwischen von verschiedenen Herstellern und in unterschiedlichen Farbtönen.

Und es gibt eine DIY-Option: Eine Lidschattenfarbe heraussuchen, die zum Farbton der Haare passt, und sie mit silikonfreiem Haargel vermischen. Die Mischung im feuchten Haar auftragen, der Ansatz ist bis zur nächsten Haarwäsche verschwunden.

Alternative: Kreativ werden. Mit Accessoires wie Kopftüchern, Wraps, Bandanas und Hüten lässt sich der Haaransatz – und auch ein Bad Hair – auf stylische Weise verdecken.

2. Strategische Lowlights statt Färben

In der nächsten Stufe wird das Grau zwar sichtbarer, macht aber immer noch weniger als die Hälfte des Schopfes aus. Jetzt ist die Versuchung alles „wegzufärben“ am größten. Dieser sollte man tunlichst widerstehen. Denn graues Haar neigt dazu die Coloration ungleichmäßig zu erfassen. Die unweigerliche Folge ist ein weiterer Farb-Teufelskreis, der das Unvermeidliche nur hinausgezögert und das Haar und die Farbe schlechter aussehen lässt.

Die bessere Wahl sind semi-permanente Strähnchen, da diese deutlich weniger schädlich sind – sie deponieren die Farbe (etwa 30 Wäschen lang), anstatt sie aus dem Haar zu entfernen. Die dunklere Basis der Lowlights ist nicht nur pflegeleichter, sondern passt auch besser zu natürlich grauen Haaren und sorgt für einen sanfteren Übergang. Besonders angesagt ist derzeit der sogenannte Salt-and-Pepper-Look, eine Kombination aus natürlich glänzenden Schwarz- und Grautönen mit zarten weißen Spuren.

3. Haare regelmäßig schneiden

Der nächste Schritt ist, sich für eine neue Frisur zu entscheiden. Denn klar ist, die gewünschte Länge hat einen Einfluss darauf, wie lange der Übergang zu natürlich grauen Haaren dauert. Umso kürzer der Schnitt sein soll, desto weniger lang muss man sich gedulden. Am schnellsten kann man die restliche Farbe abschneiden, wenn man sich für einen coolen Pixie-Schnitt entscheidet.

Um den passenden Look zu finden, am besten vom Friseur beraten lassen. Der Experte weiß, wann am besten wie viel ab muss. Denn regelmäßige kleinere Schnitte sind oft besser als ein radikales „Haare ab“ – insbesondere, wenn das Haar trocken und geschädigt ist.

4. Unerwünschte Farbtöne entfernen

Sobald man den Strähnchen-/Schneidezyklus hinter sich gelassen hat, gilt es die graue Mähne zu pflegen. Wie bei jedem Platin- oder kühleren Farbton kann Sonneneinstrahlung dazu führen, dass das Haar oxidiert und mit der Zeit messingfarben wird.

Um das zu verhindern, sollte man Produkte vermeiden, die Sulfate und Silikone enthalten. Sulfate können die Kopfhaut austrocknen, Silikone kleben am Haar, wodurch das graue Haar gelblicher erscheint.

Um einem Verfärben entgegenzuwirken, hilft es, einmal pro Woche ein ausgleichendes Produkt, zum Beispiel ein Toning oder Glossing zu verwenden. Dies kann übrigens auch bereits in der Übergangsphase einen starken Kontrast zwischen dem neuen grauen und dem alten gefärbten Haar abmildern und für einen harmonischeren Farbton sorgen.