Traurig aber wahr: Viel zu viele Männer pflegen ihre Haut nur minimal oder gar nicht. Doch warum eigentlich? Schließlich sind die Zeiten, in denen der Einsatz von Cremes, Seren und Co. oder ein Besuch bei der Kosmetikerin als unmännlich galten – zum Glück – passé. Auch Produkte speziell für die Bedürfnisse der männlichen Haut gibt es inzwischen mehr als genug. Welche davon wirklich gebraucht und wie sie richtig eingesetzt werden, verrät unsere ultimative Hautpflegeroutine für den Mann.
Was ist eine Hautpflegeroutine?
Eine Hautpflegeroutine besteht aus einer Reihe von Schritten, mit denen Mann sicherstellt, dass die Haut gesund ist und optimal aussieht.
Das klingt vielleicht ein wenig aufwändig, ist jedoch im Prinzip nicht komplizierter als das morgendliche Duschen: Shampoo, Spülung und zum Schluss Duschgel – auch das ist eine Routine. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Hautpflegeroutine ein paar mehr Schritte umfassen kann. Das hängt vom Hauttyp und etwaigen Problemen (Akne, verstopfte Poren, Rötungen, Fältchen, etc.) ab, denen es Abhilfe zu schaffen gilt.
Warum Männer eine tägliche Hautpflegeroutine haben sollten
Eine regelmäßige Pflegeroutine ist der einfachste Weg zu gesunder, schöner Haut. Mann braucht nur ein paar Minuten täglich und schwups fühlt man sich wohler in der eigenen Haut. Und wer will das nicht?
Schon mit so etwas Einfachem wie der täglichen Gesichtsreinigung und der Verwendung einer Feuchtigkeitscreme lassen sich sichtbare Erfolge erzielen.
Die ultimative Hautpflegeroutine für den Mann
Unsere ultimative Hautpflegeroutine für Männer besteht aus sechs Schritten. Das mag sich aufwändig anhören, aber jeder Schritt ist einfach und leicht umzusetzen. Insgesamt benötigt Mann für diese gesamte Routine nicht länger als fünf Minuten. Und das sollte Mann sich doch wert sein.
Schritt 1: Reinigen
Das Gesicht regelmäßig zu reinigen ist oberste Pflicht, um die Haut von Schmutz und Öl befreien.
In der Regel ist die Haut von Männern fettiger als die von Frauen, weil sie mehr Talgdrüsen hat. Außerdem sind diese Drüsen bei Männern tendenziell größer, was zu einer erhöhten Ölproduktion führt.
Außerdem ist die Haut im Laufe des Tages Schmutz, Staub und Dreck ausgesetzt, die auf dem Gesicht haften bleiben und dazu führen, dass die Poren verstopfen. Zu diesen Umwelteinflüssen kommen überschüssiges Öl und abgestorbene Haut, die sich auf natürliche Weise auf dem Gesicht ansammeln.
Viele gute Gründe also das Gesicht zweimal am Tag zu reinigen. Idealerweise einmal morgens und einmal abends vor dem Schlafengehen.
Häufigeres Reinigen kann dazu führen, dass die Haut austrocknet. Ausnahme: wenn Mann den ganzen Tag über stark schwitzt (zum Beispiel nach dem Sport oder einem Sonnenbad), sollten Schweiß und Öl öfter als sonst entfernt werden.
Und So geht’s:
Das Waschen des Gesichts mit einem Reinigungsprodukt ist ganz einfach. Zuerst das Gesicht mit etwas lauwarmem Wasser befeuchten. Dann Reinigungsgel, -lotion oder -schaum in die Handfläche geben. Eine Menge in Größe eines Fünf-Cent-Stücks reicht schon aus.
Das Produkt in kreisenden Bewegungen etwa zehn Sekunden lang auf Wangen, Nase und Stirn einmassieren und anschließend mit lauwarmem Wasser abwaschen.
Schritt 2: Gesichtspeeling
Unter Peeling versteht man das Entfernen abgestorbener Hautzellen von der Haut.
Für die meisten Männer reicht es, ein Peeling ein- oder zweimal pro Woche zu verwenden.
Bei besonders fettiger Haut, kann auch ein drittes Peeling pro Woche nötig sein. Häufiger sollte Mann die Haut allerdings nicht peelen, da sie sonst Gefahr läuft, zu sehr auszutrocknen.
Und so geht’s:
Nach der bereits beschriebenen Hautreinigung, das Peeling mit sanften Massagebewegungen auf die feuchte Haut auftragen.
Wichtig: Männer mit Bart sollten sich für die Anwendung des Peelings etwas mehr Zeit nehmen, um sicherzustellen, dass das Peeling die Haut unter der Gesichtsbehaarung auch wirklich erreicht.
Zum Schluss das Peeling mit lauwarmem Wasser abwaschen.
Schritt 3: Gesichtswasser
Gesichtswasser, auch Toner oder Tonic genannt, ist unerlässlich, denn es hilft, den pH-Wert auszugleichen und Rückstände zu beseitigen, die bei der Reinigung und dem Peeling zurückgeblieben sind.
Es gibt verschiedene Toner für verschiedene Hauttypen. Einige Produkte helfen, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, während andere zum Beispiel das Erscheinungsbild von Poren reduzieren oder besser für fettige Haut geeignet sind.
Wer der Haut vor allem Feuchtigkeit spenden möchte, sollte auf Inhaltsstoffe wie Vitamin C oder Bambusextrakt achten. Sie versorgen die Haut mit Nährstoffen und sorgen für einen strahlenden Teint.
Wer unter starker Akne oder eingewachsenen Haaren leidet, wählt am besten ein Gesichtswasser, das reich an Milchsäure oder Salicylsäure ist. Bei Pigmentflecken helfen Inhaltsstoffe wie Glykolsäure oder BHA.
Und so geht’s:
Zunächst das Gesichtswasser auf ein Wattepad träufeln und damit alle Stellen abreiben, auf denen das Reinigungsprodukt oder Peeling zum Einsatz kam.
Danach nur noch eine kleine Menge auf beiden Handflächen geben und im Gesicht verreiben.
Schritt 4: Serum
Braucht Mann wirklich ein Serum? Die klare Antwort: Ja! Denn die kleinen Power-Pakete sind der einfachste und effektivste Weg, Fältchen, Augenringen, Akne & Co. den Kampf anzusagen.
Wie beim Gesichtswasser gibt es auch bei Seren verschiedene Arten von Produkten für unterschiedliche Hautprobleme. Wer mit Hautalterung und Fältchen zu kämpfen hat, sollte ein Retinol-Serum verwenden. Bei empfindlicher Haut ist ein Serum mit Zink, Aloe Vera und Süßholzwurzel am besten geeignet.
Männer mit trockener Haut sollten ein Serum mit Hyaluronsäure verwenden. Dazu auf Inhaltsstoffe wie Glycerin und Panthenol achten, die beide Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und diese in die Haut schleusen.
Ein Gesichtsserum sollte zweimal täglich – morgens und abends aufgetragen werden, um die Nährstoffe wieder aufzufüllen, die die Haut im Laufe des Tages verliert.
Außerdem gibt es auch spezielle Seren für einzelne Gesichtspartien wie die Augen.
Und so geht’s:
Seren werden in der Regel in einer kleinen Flasche mit einer Art Pipette geliefert. Es reicht schon aus, zwei bis drei Tropfen auf die Fingerspitzen zu drücken. Dann in schnellen, kreisenden Bewegungen auf Stirn, Nase und Wangen auftragen.
Das Auftragen eines Augenserums funktioniert genauso: wenige Tropfen etwa zehn Sekunden lang in die Augenpartie einmassieren. Etwaige Reste auf den Hals auftragen. Auch unterhalb des Kinns freut sich die Haut über eine Extra-Portion Pflege.
Schritt 5: Feuchtigkeitscreme
Wir alle wissen, wie wichtig es ist, ausreichend Wasser zu trinken.
Die empfohlenen zwei bis drei Liter pro Tag zu sich zu nehmen, tut auch der Haut sehr gut. Um ihr einen zusätzlichen Feuchtigkeits-Kick zu verleihen, sollte aber auch eine Feuchtigkeitscreme zweimal täglich zur Hautpflegeroutine beim Mann gehören.
Und so geht’s:
Eine Feuchtigkeitscreme trägt Mann am besten auf, solange die Haut noch feucht ist. Auf diese Weise schließt das Produkt die Feuchtigkeit in der Haut ein.
Das gilt übrigens nicht nur für das Gesicht. Es empfiehlt sich auch die Hände nach jedem Händewaschen mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Schließlich sind die Hände meist noch mehr Reizungen ausgesetzt als das Gesicht. Sie können den zusätzlichen Schutz einer Handcreme also sehr gut gebrauchen.
Pflege endet nicht mit dem Gesicht. Auch dem Rest seines Körpers sollte Mann die gebührende Aufmerksamkeit schenken.
Schritt 6: Concealer
Niemand will sich mit Pickeln herumschlagen. Auch wenn man bei Akne meist an Teenager denkt, kann sie einen durchaus bis ins Erwachsenenalter begleiten. Wenn Unreinheiten auftauchen, sollte Mann also in der Lage sein, sie entsprechend zu behandeln.
Und so geht’s:
Treten Unreinheiten auf, ist ein Concealer, zu Deutsch: Abdeckstift, der letzte Schritt der Hautpflegeroutine. Nach dem Auftragen der Feuchtigkeitscreme ca. 10 Minuten warten, bevor der Concealer zum Einsatz kommt. Dann punktuell eine kleine Menge auf den Pickel geben und sanft mit dem Finger oder einem Schwämmchen in die Haut einklopfen.
Schritt 7: Sonnenschutz
Gesichtspeelings und Feuchtigkeitscremes sind wichtig, um die Haut in Topform zu halten, aber Mann sollte auch daran denken, wie er seiner Haut ungewollt schadet.
Die gute Nachricht: Mit ein wenig Voraussicht kann man einiges tun, um den Alterungsprozess aufzuhalten.
Während manche Schritte der Hautpflegeroutine durchaus flexibel sind, ist eine Sache täglich oberste Pflicht: Sonnenschutz.
Sonnencreme hilft, das Melanin der Haut zu schützen. Ohne Schutz können die ultravioletten Strahlen die äußerste Schicht der Haut verbrennen, was zu Verfärbungen und vorzeitiger Hautalterung führt – und das nicht nur, wenn es im Sommer draußen heiß ist. Aber auch wenn es draußen kühl ist, ist die Sonne immer noch da, und 15 Minuten reichen schon aus, um Schäden zu verursachen.
Und so geht’s:
Sonnenschutz sollte mindestens 30 Minuten bevor man sich der Sonne aussetzt, aufgetragen werden. So hat die Substanz ausreichend Zeit, in die Haut einzuziehen und einen wirksamen Schutz aufzubauen. Für den Alltag mindestens LSF 30 verwenden, hält Mann sich länger draußen auf, zu einem höheren Lichtschutzfaktor greifen und regelmäßig nachcremen.
Beeinflusst der Hauttyp die Hautpflegeroutine beim Mann?
Keine Haut ist wie die andere. Unsere Haut kann durch die Umwelt, unsere Gene und Pflegemaßnahmen beeinflusst werden.
Die Haut lässt sich im Wesentlichen in vier Kategorien einteilen: trockene Haut, fettige Haut, empfindliche Haut und normale oder Misch-Haut.
Abgesehen von der Wahl der passenden Produkte, hat der Hauttyp jedoch keinen allzu großen Einfluss auf die Hautpflegeroutine.
Lediglich die verwendeten Mengen gilt es gegebenenfalls dem Hauttyp anzupassen.
Trockene Haut
Bei trockener Haut darauf achten, etwas mehr Feuchtigkeitscreme zu verwenden, da die Haut dazu neigt, schneller auszutrocknen.
Fettige Haut
Fettige Haut lässt sich durch eine Anpassung von Schritt Nummer 1 beheben: Um das zusätzliche Öl, das die Haut produziert, abzuwaschen, besonders auf die gründliche Reinigung achten.
Empfindliche Haut
Empfindliche Haut kann ein wenig schwieriger sein. Aber keiner der oben genannten Schritte sollte Reizungen, Unreinheiten oder Rötungen verursachen.
Wer besonders vorsichtig sein will, sollte jedes Produkt (mit Ausnahme des Sonnenschutzes) anfangs nur in Maßen verwenden. Wenn sich die Haut erst einmal an das Programm gewöhnt hat, ist Mann auf der sicheren Seite.
Normale und Misch-Haut
Normale Haut ist am einfachsten zu pflegen, da die Haut weder zu fettig noch zu trocken ist. Befolgt Mann alle Schritte und verwendet die normalen Mengen der einzelnen Produkte, werden sich schon nach kurzer Zeit sichtbare Veränderungen zeigen.