Wenn es um die Behandlung von Pigmentflecken geht, gibt es so viele Methoden und Produkte, dass man leicht den Überblick verliert. Auf welche Inhaltsstoffe gilt es zu achten? Muss der Profi ran oder gibt es auch nützliche Hausmittel? Und was am wichtigsten ist: Welche Mittel wirken wirklich dauerhaft? Wir gehen der Frage nach, was Pigmentflecken überhaupt verursacht, und stellen zehn verschiedene Behandlungsmethoden vor.

Was verursacht Pigmentflecken?

Medizinisch ausgedrückt: Pigmentflecken oder Hyperpigmentierung sind auf eine Überproduktion von Melanin in der Haut durch sogenannte Melanozyten zurückzuführen.

Dieses zusätzliche Melanin kann durch viele verschiedene Dinge ausgelöst werden: Hormone – sowohl Östrogen als auch Progesteron – können den Melaninspiegel erhöhen, weshalb Pigmentflecken häufig in der Schwangerschaft auftreten, nach der Geburt aber meist von selbst wieder verschwinden. Auch die Sonne kann den Melaninspiegel erhöhen, weshalb Pigmentflecken verstärkt nach dem Sommer auftreten. Das Alter kann die Größe der Melanozyten erhöhen, die sogenannten Altersflecken.
Aber auch andere Faktoren wie Hautreizungen infolge von Akne, Waxing-Behandlungen und aggressiven Peelings können Pigmentflecken verursachen.

Da wir nun wissen, woher sie kommen, schauen wir nun, was hilft Pigmentflecken wieder loszuwerden:

1. Vitamin C

Als sogenanntes Antioxidans hindert Vitamin C freie Radikale daran, oxidative Schäden an der Haut zu verursachen (die unter anderem zu Falten, feinen Linien und einem fahlen Teint führen können). Der Power-Wirkstoff hemmt außerdem enzymatische Prozesse, die Melanin in der Haut produzieren, und kann so helfen, die dunkle Färbung der Haut zu reduzieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass Ascorbinsäure, wie Vitamin C auch genannt wird, nur die Pigmentflecken aufhellt und nicht den Rest der Haut.

Anwendung: 
Täglich einige Tropfen Vitamin C-Serum in die gereinigte Haut einmassieren, am besten vor dem Auftragen des Sonnenschutzes am Morgen.

2. Niacinamid

Niacinamid ist dank seiner hautaufhellenden Komponenten eine sehr wirksame Waffe im Kampf gegen Pigmentflecken. Der Wirkstoff kurbelt die Kollagenproduktion an und unterstützt das Wachstum von Ceramiden in der obersten Hautschicht. Es wirkt wie eine natürliche Barriere für die Haut und schützt sie vor Sonnenschäden und Hyperpigmentierung.

Anwendung:
Bei der täglichen Anwendung eines Serums oder einer Creme mit Niacinamid zeigen sich erste Ergebnisse in der Regel nach vier bis sechs Wochen. Wichtig beim Einsatz von Niacinamid in der Tagespflege: Unbedingt zusätzlich Sonnenschutz verwenden.

3. Hydrochinon

Wenn es um die Behandlung von Pigmentflecken geht, hat Hydrochinon wahre Superkräfte. Der Wirkstoff ist in Konzentrationen von bis zu zwei Prozent frei verkäuflich. Verschreibungspflichtige Produkte enthalten vier Prozent oder mehr. Auf biologischer Ebene wirkt Hydrochinon durch die Hemmung eines Enzyms namens Tyrosinase, das an der Produktion von Melanin beteiligt ist. Heißt: Je weniger Tyrosinase produziert wird, desto weniger wird auch Melanin natürlich produziert.

Erste Erfolge können bereits nach zwei Wochen erkennbar sein. In der Regel sollte man mit einer Behandlungszeit von acht bis zwölf Wochen rechnen, um einen sichtbaren Unterschied festzustellen, da der Erfolg von verschiedenen Faktoren abhängt (z. B. dem Ausmaß der Hyperpigmentierung, wie tief die Pigmentflecken in der Haut sitzen und wie lange sie schon vorhanden sind).

Achtung: Wie bei jedem Produkt, das auf die Haut aufgetragen wird, kann Hydrochinon Trockenheit, Rötung und Brennen verursachen, was auf eine allergische Reaktion auf den Wirkstoff hindeuten kann. Experten raten daher, zunächst immer einen Spot-Test an einer kleinen Stelle durchzuführen. Eine weitere mögliche Nebenwirkung ist das sogenannte Ghosting, wie die unbeabsichtigte Aufhellung der Haut außerhalb des behandelten Bereichs genannt wird. Um dies zu vermeiden, Hydrochinon immer sehr sparsam und möglichst punktuell in der Mitte des Flecks auftragen.

Anwendung:
Zu Beginn am besten nachts auftragen und mit der Zeit auf zwei Anwendungen täglich erhöhen, um eine maximale Wirkung zu erzielen. Bei der Verwendung tagsüber immer zusammen mit einem Sonnenschutzmittel auftragen, da der Inhaltsstoff Sonnenempfindlichkeit verursachen kann.

4. Kojisäure

Kojisäure wird aus Pilzen oder fermentiertem Reis gewonnen und häufig in Hautaufhellern verwendet. Die beste Wirkung erzielt der Inhaltsstoff in Verbindung mit Hydrochinon. Die Wirkung von Kojisäure beruht auf der Unterdrückung eines Schlüsselfaktors für die Aktivität der Pigmentzellen.

Achtung: Die Anwendung von Kojisäure kann allergische Reaktionen hervorrufen. Insbesondere Menschen mit empfindlicher Haut sollten den Wirkstoff daher nur in relativ niedrigen Konzentrationen und kleinen Dosen über Nacht verwenden. Außerdem ist Geduld gefragt: Sichtbare Ergebnisse sind erst nach mehreren Monaten zu erwarten.

Anwendung:
Nachts punktuell auf die Pigmentflecken ein Serum mit Kojisäure auftragen. Tipp: Auf Produkte mit weiteren aufhellenden Inhaltsstoffen wie Niacinamid, Tranexamsäure und dem bereits erwähnten Vitamin C achten. Die Kombination steigert die Wirksamkeit.

5. Soja

Sojaextrakt, das aus der Sojapflanze gewonnen wird, hilft nachweislich, die Haut aufzuhellen, indem es verhindert, dass Melanin in die oberste Hautschicht gelangt. Deshalb ist Soja auch in vielen Produkten zur Hautaufhellung enthalten.

Anwendung:
Morgens und abends ein Serum mit Sojaextrakt auf die Pigmentflecken auftragen. Anschließend die gewohnte Feuchtigkeitspflege verwenden.

6. Azelainsäure

Azelainsäure ist ein natürlich vorkommender Extrakt aus Hafer, Weizen oder Roggen, der in die Produktion anormaler Pigmentierung eingreift. Bonus: Es hat antibakterielle Eigenschaften, die helfen können, Akne und Narben, die Pickel hinterlassen, zu beseitigen. Heißt: Ein Produkt mit Azelainsäure geht mehrere Hautprobleme auf einmal an. Zusätzlich zu Pigmentflecken kann der Wirkstoff helfen, Rötungen sowie Hautunreinheiten zu bekämpfen.

Anwendung:
Eine Pflege mit Azelainsäure ein- bis zweimal täglich auf das gesamte Gesicht auftragen. Die meisten Produkte können allein oder zusammen mit der gewohnten Feuchtigkeitscreme verwendet werden. Bei der Anwendung tagsüber zusätzlich auf Sonnenschutz achten.

7. Lasern

Laser sind die teuerste, aber wirkungsvollste Behandlung zur Reduzierung von Pigmentflecken. Der Laser arbeitet mit einem schnellen, fokussierten Lichtstrahl, der ein bestimmtes Ziel oder Chromophor [Pigment] anvisiert, um die Pigmentpartikel in der Haut aufzubrechen und zu beseitigen. Die ideale Laserbehandlung zur Behandlung von Pigmentflecken bietet einen kühlenden Effekt (oder begrenzt zumindest die Hitzeentwicklung).

Auch IPL [intensiv gepulstes Licht] kann zur Behandlung von Pigmentflecken eingesetzt werden. Es liefert jedoch weniger fokussiertes Licht und kann unerwünschte Auswirkungen auf die umgebende Haut haben, insbesondere bei dunklerer oder gebräunter Haut.

Bis zu sechs Behandlungen im Abstand von drei bis vier Wochen sind in der Regel nötig.

8. Chemische Peelings

Peeling-Behandlungen wie chemische Peelings entfernen die oberen Schichten der abgestorbenen Haut und tragen dazu bei, das fahle Aussehen der Haut zu verringern und den Teint wieder zum Strahlen zu bringen. Auch gegen Pigmentflecken können chemische Peelings helfen, da sie im Laufe der Zeit die Kollagenproduktion anregen, den Zellumsatz steigern und so das Auftreten von dunklen Verfärbungen verringern.

Zu den geläufigsten Wirkstoffen in professionellen Peelings gehören Glykol-, Mandel-, Salicyl- und Milchsäure sowie Trichloressigsäure. Es gibt zwar auch Peelings für zu Hause, diese lösen allerdings eher abgestorbene Haut ab und dringen nicht tief genug ein, um Pigmentflecken aufzuhellen.

In der Regel sind mindestens drei bis sechs Behandlungen im Abstand von drei bis vier Wochen erforderlich, um sichtbare Ergebnisse zu erzielen.

Vorsicht bei empfindlicher Haut: Chemische Peelings können sehr aggressiv sein. Zu starke Formulierungen können die Haut sogar verbrennen. Als Faustregel gilt: Je tiefergehend das Peeling, desto weniger Behandlungen sind erforderlich. Mit der Intensität steigt allerdings auch das Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen. Vor einer Behandlung also am besten den Hautarzt zur Beratung konsultieren.

9. Mikrodermabrasion

Die Mikrodermabrasion ist eine weitere Peeling-Behandlung, bei der winzige Partikel verwendet werden, um abgestorbene Haut abzuschleifen. Vorteil: Die Mikrodermabrasion ist ein nicht-chemisches und nicht-ablatives Verfahren. Das heißt, es zerstört kein Hautgewebe. Dadurch reduziert sich die Ausfallzeit nach der Behandlung.

Das Verfahren eignet sich am besten für leichtere Hyperpigmentierungen. Um sehr dunkle Pigmentflecken verschwinden zu lassen, ist die Mikrodermabrasion nicht stark genug. Eine allgemeine Verbesserung des Hautbildes und ein strahlender Teint stellen sich in der Regel nach drei bis sechs Behandlungen im Abstand von zwei bis vier Wochen ein.

10. Microneedling

Diese Behandlung ist nichts für schwache Nerven. Mit einer Edelstahlwalze, die mit Hunderten von winzigen Stacheln besetzt ist, erzeugt das Gerät eine Reihe von Mikroverletzungen, um die Kollagenproduktion und die Elastizität der Haut wiederherzustellen. Es gibt zwar inzwischen zahlreiche Versionen für zu Hause, es empfiehlt sich allerdings, den Grad des Eindringens von einem Arzt kontrollieren zu lassen – etwa einen halben bis 2,5 Millimeter.

Häufig wird das Microneedling mit topischen Behandlungen kombiniert. Denn sobald die Hautbarriere geöffnet ist, können auch aufhellende Wirkstoffe wie Vitamin C, eingeschleust werden. Vorsicht: Bei zu aggressiver Durchführung von Microneedling-Behandlungen besteht ein potenzielles Risiko der Narbenbildung. Bei fachkundiger Anwendung ist schon in der Woche nach der Behandlung eine Aufhellung zu erkennen. Nach drei Behandlungen mit jeweils sechs Wochen Abstand sind deutliche Verbesserungen zu erwarten.

Die besten Hausmittel gegen Pigmentflecken

Es muss nicht immer die Chemie-Keule sein. Diese Beauty-Booster verbessern das Hautbild auf natürliche Weise und können auch gegen Pigmentflecken helfen.

Papaya

Papaya eignet sich hervorragend als Peelingmittel. Denn die Tropenfrucht ist von Natur aus reich an den, für chemische Peelings häufig genutzten Fruchtsäuren namens Alpha-Hydroxysäuren (AHAs). AHAs helfen, die Haut aufzuhellen und ihr eine jugendliche Ausstrahlung zu verleihen.

Anwendung:
Eine reife Papaya in einer Schüssel zerdrücken und auf die gereinigte Haut auftragen. Sobald das Fruchtfleisch auf der Haut getrocknet ist, die Haut sanft mit kreisenden Bewegungen massieren. Das hilft, die abgestorbene oberste Schicht der Hautzellen abzutragen. Zum Schluss das Gesicht mit Wasser abspülen.

Zitronensaft

Zitrone ist reich an Vitamin C und Antioxidantien und kann damit helfen, Pigmentflecken aufzuhellen. Allerdings kann der sehr säurehaltige Zitronensaft eine allergische Reaktion auf der Haut hervorrufen. Daher besser nicht pur, sondern zusammen mit pflegenden und beruhigenden Hausmitteln wie Joghurt und Honig verwenden.

Anwendung:
Einen Esslöffel Zitronensaft mit zwei Esslöffeln Joghurt mischen und auf das Gesicht auftragen. 20-30 Minuten einwirken lassen und mit Wasser abspülen. Anschließend für Pflege und Schutz Feuchtigkeitscreme und Sonnenschutz auftragen.

Tomatenmark

Wie bereits erwähnt, kann übermäßige Sonneneinstrahlung eine Ursache für Pigmentflecken sein. Tomaten sind von Natur aus reich an Lycopin, das die Haut vor der Sonne schützt. Tomaten sind außerdem eine gute Quelle für Vitamine, Mineralien und Antioxidantien, die zu einem strahlenden und reinen Hautbild verhelfen.

Anwendung:
Tomatenmark auf die Haut auftragen und sanft mit kreisenden Bewegungen einmassieren. Nach 10 Minuten Einwirkzeit mit klarem Wasser abspülen.

Kurkuma

Die Inder schwören seit Jahrhunderten auf die heilenden Eigenschaften von Kurkuma. Aufgrund des darin enthaltenen Curcumins hilft das gelbe Power-Gewürz, die Melaninproduktion der Haut zu reduzieren. Curcumin ist ein Antioxidans mit antimelanogener Wirkung. Heißt: Es kann Pigmentflecken aufhellen und für ein klares Hautbild sorgen.

Anwendung:
Einen Esslöffel Kurkuma mit ausreichend Wasser mischen und mit einem Wattepad auf das ganze Gesicht auftragen. 20-30 Minuten einwirken lassen und mit Wasser abspülen.

Gurke

Gurken sind reich an Antioxidantien, Vitaminen und kieselsäurereichen Verbindungen, die helfen, Pigmentflecken im Gesicht zu reduzieren.

Anwendung:
Frische Gurken in Scheiben schneiden und gründlich pürieren. Die entstandene Paste auf die betroffenen Stellen auftragen und 20 Minuten einwirken lassen. Zum Schluss mit kaltem Wasser abspülen.

Extra-Tipp: Vorsorge ist besser als Nachsorge

Die gute Nachricht ist, dass die wirksamste Vorbeugung gegen Pigmentflecken ganz einfach ist – und (hoffentlich) schon zur täglichen Pflegeroutine gehört: Sonnenschutz.

Denn selbst geringe UV-Belastungen summieren sich im Laufe des Lebens und können Pigmentflecken verursachen. Außerdem werden bereits entstandene Pigmentflecken durch Sonneneinstrahlung dunkler.

Sonnenschutzmittel, insbesondere physikalische Sunblocker, die entweder Zinkoxid oder Titandioxid enthalten, können die meisten Strahlen abhalten, die die dunklen Flecken weiter verdunkeln.

Für einen wirksamen Schutz einen Breitband-Sonnenschutz mit mindestens LSF 30 verwenden, der sowohl vor UVA- als auch UVB-Strahlen schützt. Bei längeren Aufenthalten an der frischen Luft alle zwei Stunden nachcremen – auch wenn das Produkt als Ganztags-, 24-Stunden- oder wasserfestes Mittel gekennzeichnet ist. Außerdem am besten zwischen 10 und 16 Uhr direkte Sonne generell meiden. Die Haut sagt danke!