Ein Sprichwort besagt, dass man ist, was man isst – doch auf TikTok gewinnt man dieser Tage den Eindruck, dass man eher ist, was man trinkt. Unzählige Videos singen ein wahres Loblied auf Aloe Vera Saft. Das Wunder-Elixier soll die Haut reinigen und die Darmgesundheit fördern. Videos über die magische Wirkung des Gebräus wurden bereits über 1,7 Milliarden Mal angeklickt – Tendenz weiter steigend.

Influencer schwärmen, dass der tägliche Genuss von Aloe Saft nach nicht einmal zwei Wochen ihre Haut strahlend, rein und ebenmäßig gemacht hat. Was die Darmgesundheit angeht, so fühlt man sich nach dem Essen angeblich viel weniger aufgebläht.

Aber kann der Verzehr von Aloe Vera Saft aus wissenschaftlicher Sicht tatsächlich den Weg zu einer klaren Haut und einem gesunden Darm ebnen? Beauty-Guide.de hat das angebliche Wundermittel unter die Lupe genommen.

Die Wirkung von Aloe Vera

Es ist bekannt, dass Aloe Vera entzündungshemmende und heilende Eigenschaften hat, wenn es äußerlich angewendet wird, etwa bei der Behandlung von leichten Sonnenbränden.

Auch der Saft ist reich an Antioxidantien und kann entzündungshemmende Eigenschaften haben. Es gibt allerdings keine Beweise dafür, dass Aloe Vera Saft der Haut mehr nützt als das Trinken oder Essen anderer ungesüßter, unverarbeiteter Säfte aus Früchten und Gemüse.

Was die Vorteile von Aloe Vera Saft für die Darmgesundheit betrifft, so ist die Forschung ebenfalls begrenzt. Das Trinken des Saftes kann zur kurzfristigen Linderung einiger Magen-Darm-Probleme beitragen. Jedoch gibt es bisher keine großen klinischen Studien, die einen zuverlässigen Nutzen des Safts für die langfristige Verbesserung der Gesundheit des Magen-Darm-Trakts belegen.

Experten warnen allerdings, dass sowohl bei kurzfristiger als auch bei langfristiger Anwendung von Aloe Vera Saft einige Risiken bestehen.

Ein übermäßiger Konsum des Safts als Abführmittel kann sowohl kurzfristig aufgrund von Flüssigkeitsverlust und Elektrolytstörungen gefährlich sein als auch ernste langfristige Auswirkungen haben. Sogar eine mögliche Verbindung zu Darmkrebs wird nicht ausgeschlossen.

Wie immer gilt: Besser nicht alles glauben, was auf TikTok zu sehen ist.