Sie versprechen grandiose Gewichtsverluste in kürzester Zeit. Klar, dass es da leicht ist, auf die neuesten Diät-Trends hereinzufallen. Doch so manche Abnehmstrategie kann unserem Körper mehr schaden als nutzen.

Einige Diät-Trends, die in den sozialen Medien und auf den Titelseiten von Zeitschriften gefeiert werden, mögen zwar kurzfristig Erfolge bringen, aber da viele dieser Diäten den Makronährstoffbedarf des Körpers ignorieren, liefern sie keine ausreichenden Mengen an notwendigen Fetten und Proteinen für eine dauerhafte Ernährungsumstellung.

Fakt ist: Wer langfristig und gesund Gewicht verlieren will, kommt um ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung nicht herum. Welche Modediäten und andere trendige Essgewohnheiten Mann deshalb schleunigst ablegen sollte, verrät Beauty-Guide.

1. CICO (Calories in – Calories out)

Die Idee, mehr Kalorien zu verbrennen, als Mann zu sich nimmt, um Gewicht zu verlieren, klingt zunächst logisch. Doch das Problem dabei ist, dass die CICO-Diät nicht berücksichtigt, dass der Körper nicht alle Kalorien auf die gleiche Weise verwertet. Es kommt vielmehr auf die Quelle dieser Kalorien an.

Zur Erklärung: Wenn wir eine kohlenhydrathaltige Mahlzeit zu uns nehmen, spaltet unser Körper diese Kohlenhydrate in Zucker auf. Wenn die Zuckermenge im Blut ansteigt, produziert die Bauchspeicheldrüse Insulin, das es dem Zucker ermöglicht, den Blutkreislauf zu verlassen und in die Zellen zu gelangen, um dort als Energie verwendet oder als Glykogen oder Fett gespeichert zu werden.

Wenn wir einen konstanten, auch nur leicht erhöhten Blutzuckerspiegel aufrechterhalten, hat unser Körper nicht die Möglichkeit, Fett als Energie zu verbrennen.

Heißt: Nehmen wir die „falschen“ Kalorien zu uns, wird der Körper, selbst dann, wenn wir mehr Kalorien verbrauchen als wir aufnehmen, nicht effizient Fett verbrennen.

2. Rohkost

Die Rohkostdiät hat bei den Diät-Trends an Popularität gewonnen, weil das Bewusstsein für die Problematik von Zusatzstoffen, Konservierungsmitteln und verarbeiteten Zutaten in vielen Lebensmitteln gestiegen ist. Allerdings birgt auch die vermeintlich so gesunde Rohkost-Ernährung potenzielle gesundheitliche Risiken.

Denn viele pflanzliche Lebensmittel enthalten sogenannte Antinährstoffe. Das sind Verbindungen, die die Aufnahme von Vitaminen und Mineralien aktiv verhindern oder einschränken, wie zum Beispiel Lektine, Glucosinolate, Phytate und Oxalate. Diese stecken in einer Vielzahl von Gemüsesorten, wie Blattgemüse, Hülsenfrüchte, Brokkoli und Rosenkohl.

Beim Kochen werden die meisten Antinährstoffe abgebaut. Verzehrt man jedoch große Mengen dieser Pflanzen in roher Form, kann das zu Vitamin- und Mineralstoffdefiziten beitragen oder diese verschlimmern.

Heißt: Natürlich sollte Gemüse bei jedermann auf dem Speiseplan stehen, aber bitte nicht ausschließlich als Rohkost.

3. Pflanzliches „Fleisch“

Fleischlose “Fleischsorten” liegen derzeit voll im Trend, aber trotz der unbestreitbaren Vorteile in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz, sind sie für den Körper häufig nicht so gesund, wie sie versprechen. Obwohl pflanzliche Fleisch- und Fischersatzprodukte heute in Geschmack und Konsistenz häufig von echtem Fleisch kaum noch zu unterscheiden sind, fehlen ihnen einige lebenswichtige Nährstoffe, die wir durch den Verzehr echter tierischer Proteinquellen erhalten.

Wild gefangener Lachs zum Beispiel enthält wertvolle Omega 3-Fettsäuren, die sich positiv auf die Gesundheit des Gehirns und des Herz-Kreislauf-Systems auswirken. „Pflanzlicher Lachs“ hat jedoch nicht die gleiche antioxidative Wirkung wie sein Pendant aus echtem Fisch.

Darüber hinaus sind tierische Proteine auf pflanzlicher Basis in der Regel stark verarbeitet. Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte enthalten oft eine lange Liste von Zusatzstoffen, die Mann auf einem echten Steak oder einem Fisch aus dem Meer nicht finden würde.

4. Saftkuren

Das Konzept von Saftkuren, sogenannte Cleanses im Trend-Jargon, erfreuen sich bei vielen Influencern und Stars großer Beliebtheit. In Maßen durchgeführt, kann man diesen Fastenkuren ihre reinigende Wirkung auf den Körper auch nicht absprechen. Problematisch wird es allerdings, wenn die Ernährung auf Dauer überwiegend aus dem Verzehr von Obst- und Gemüsesäften besteht.

Früchten fehlen verschiedene lebenswichtige Nährstoffe wie Eiweiß, Fett, Kalzium, B-Vitamine und Omega-3-Fettsäuren. Außerdem enthalten viele Sorten einen hohen Anteil an Fruktose, einem natürlich vorkommenden Zucker, der in großen Mengen problematisch für Leber, Bauchspeicheldrüse und Gehirn sein kann.

Eine gesündere Alternative ist das nicht minder populäre Intervallfasten. Statt feste Lebensmittel ganz vom Speiseplan zu streichen, wird die Nahrungsaufnahme nur auf ein bestimmtes Zeitfenster begrenzt. Das Teilzeit-Fasten fördert ebenfalls die natürlichen Entgiftungsprozesse des Körpers und funktioniert auch dauerhaft ohne Mangelerscheinungen.

5. Fünf-Bissen-Diät

Die Fünf-Bissen-Diät gehört wohl zu den extremsten Diät-Trends in der Diät-Welt. Wie der Name schon sagt, darf Mann buchstäblich nur fünf Bissen von Mittag- und Abendessen zu sich nehmen. Das Frühstück fällt ganz aus. Stattdessen wird morgens nur schwarzer Kaffee getrunken.

Es braucht nicht viel Fachwissen, um zu erkennen, dass eine solch restriktive Ernährungsweise zwar vielleicht kurzfristig die Pfunde purzeln lässt, aber schon sehr schnell zu erheblichen Nährstoffdefiziten führen kann. Außerdem führen Hungerkuren wie diese zu einem weniger aktiven Stoffwechsel, was den gefürchteten Jojo-Effekt begünstigt, wenn Mann wieder zu einem normalen Speiseplan zurückkehrt.

Fazit

Trend hin oder her – jede extreme Form von Diät ist auf Dauer schädlich für den Körper. Wer langfristig und gesund abnehmen möchte, sollte Ess- und Lebensgewohnheiten etablieren, die der allgemeinen Gesundheit und dem Wohlbefinden von Geist und Körper zugute kommen – und die kommen niemals aus der Mode!