Während wir alle für die absehbare Zukunft mehr oder weniger zuhause festsitzen (oder festsitzen sollten), mag es wie ein weit entfernter, unvorstellbarer Luxus erscheinen, sich eine wohlverdiente Gesichtsbehandlung im Kosmetikstudio zu gönnen. Aber Lockdown bedeutet nicht, dass wir uns nicht weiterhin um unseren Teint kümmern sollten. Im Gegenteil: Während die Corona-Lage weiterhin ein konstantes Gefühl von Angst und Ungewissheit verbreitet, ist es wichtiger denn je, sich um die eigene mentale Gesundheit zu kümmern, und eine der besten Möglichkeiten, dies zu tun, ist, echtes Spa-Feeling in das eigene Badezimmer zu bringen – und zwar mit einer DIY-Gesichtsbehandlung.

Sicher, die perfekt platzierten Fingerstriche unserer Lieblings-Kosmetikerin können wir nicht imitieren und die meisten Badezimmer lassen sich auch nicht einfach so in eine temporäre Wellness-Oase mit Aromatherapie und Klängen einer fernen Meeresküste verwandeln. Aber was auch im DIY-Verfahren klappt, ist die Haut wirklich so glatt und weich zu machen wie nach einem Besuch im Kosmetikstudio.

Das Beste: Für ein Facial auf Instituts-Niveau muss man sich weder professionelle Gerätschaften noch unzählige teure Produkte anschaffen. Hier ist die Anleitung für das ultimative Verwöhnprogramm zuhause:

Schritt 1: Mit einer doppelten Reinigung beginnen

Bei jeder Art von Gesichtsbehandlung sollte der erste Schritt immer eine doppelte Reinigung sein, um die Haut vorzubereiten.
Zunächst mit einer ölbasierten Reinigung starten, um die Haut von Make-up und unerwünschten, abgestorbenen Hautzellen zu befreien, während die Lipidbarriere intakt bleibt.

Als Nächstes entweder einen Schaum- oder einen Cremereiniger wählen. Cremes sind sanfter, daher sind sie besser für empfindliche Haut geeignet. Schaum-Reiniger haben den Vorteil, dass sie tiefer in die Poren eindringen.

Schritt 2: Peeling

Nach der Reinigung ist es an der Zeit, die oberste Schicht der Hautzellen und überschüssiges Fett zu entfernen, um sicherzustellen, dass die pflegenden Inhaltsstoffe eindringen und wirken können. Abhängig vom Hauttyp entweder ein physikalisches oder ein chemisches Peeling verwenden.
Wer sich für Ersteres entscheidet, sollte am besten zu einem Pulver auf Enzymbasis greifen, das die Haut nicht abschleift, sondern sie poliert und superrein werden lässt. Wer ein flüssiges Peeling bevorzugt, sollte zu einer Mischung aus chemischen Peeling-Substanzen wie Alpha-Hydroxysäuren (AHAs) und Beta-Hydroxysäuren (BHAs) greifen.

Aber Vorsicht: mit diesem Schritt nicht übertreiben! Es folgen noch viele weitere, und ein zu starkes Peeling kann die schützende Feuchtigkeitsbarriere der Haut schädigen.

Schritt 3: Maske

Die Gesichtsmaske je nach den aktuellen Hautproblemen wählen. Wenn sie fettig ist und zu Unreinheiten neigt, ist eine Maske auf Tonerde-Basis oder mit Vitamin C das Richtige. Für eine trockene Haut hingegen eine Gesichtsmaske verwenden, die mit Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure und Vitamin B5 Feuchtigkeit spendet. Um Falten zu glätten, empfiehlt sich eine Gesichtsmaske, die Peptide und Antioxidantien enthält.

Masken selbst gemacht:

Wer einen halbwegs gut gefüllten Vorratsschrank und etwas Zeit hat, kann sich auch eine eigene Maske zusammenstellen.

Gegen Rötungen hilft beispielsweise dieses Rezept: ungekochte, gemahlene Haferflocken und Leinsamen im Verhältnis 1:1 zu mischen und dann gerade so viel Wasser hinzuzufügen, dass eine Paste entsteht. Abkühlen, auftragen und für 30 Minuten einwirken lassen.

Für einen echten Instant-Glow braucht es nur zwei Dinge: ein Ei und einen Esslöffel griechischen Joghurt. Das Eiweiß schaumig schlagen und dann den Joghurt hinzufügen. Die Mischung 15 Minuten einwirken lassen, um die Poren zu verkleinern (dank des Eiweißes im Ei) und den Teint zum Strahlen zu bringen (durch die Milchsäure im Joghurt).

Wenn die Haut nach Feuchtigkeit schreit, kann auch eine halbe Tasse griechischer Joghurt gemischt mit einer halben Avocado und einer viertel Tasse Honig Wunder wirken.

Schritt 4: Dampf

Man braucht kein ausgefallenes Gerät für zuhause, um die Vorteile des Dampfens zu nutzen. Einfach einen Topf oder eine Schüssel mit heißem Wasser füllen, das Gesicht über die Schüssel halten und mit einem Handtuch Kopf und Schüssel abdecken. Die Poren öffnen sich und die pflegenden Wirkstoffe können tief in die Haut eindringen.

Schritt 5: Feuchtigkeit und Gesichtsmassage

Nachdem die Gesichtsmaske entfernt ist, ist es an der Zeit, Seren und Feuchtigkeitscreme aufzutragen – die Haut intensiv mit Feuchtigkeit zu versorgen ist das Ziel.

Sind alle feuchtigkeitsspendenden Produkte aufgetragen – immer von der dünnsten zur dicksten Schicht vorarbeiten – ist eine verwöhnende Gesichtsmassage dran, um die Blutzirkulation und die Lymphdrainage zu fördern. Dabei ist es wichtig, ein Produkt mit feuchtigkeitsspendenden, reichhaltigen Inhaltsstoffe zu verwenden, während die Haut massiert wird.

Für eine Gesichtsmassage auf Instituts-Niveau am Kinn beginnen und sanft nach außen streichen. Einem ähnlichen Muster in allen Bereichen des Gesichts folgen. Und nicht die oft vernachlässigten Stellen wie hinter den Ohrläppchen, um die Nasenlöcher und die Mitte der Stirn vergessen! Danach mit kreisenden Bewegungen und leichtem Druck nach oben (nach unten fallen die Gesichtszüge irgendwann von selbst) die Gesichtspartien massieren.

Man kann dafür die Finger, eine Rolle oder ein Gua Sha-Werkzeug verwenden – was immer gerade zur Hand ist – aber nicht zu fest drücken. Sanftes Massieren und kein wildes Reiben ist angesagt!

Für echtes Spa-Feeling darf natürlich auch die Atmosphäre nicht zu kurz kommen. Ein Diffuser für ätherische Öle, Kerzen, Musik und Kristalle machen das heimische Badezimmer zur Beauty-Oase. Auch während der Gesichtsbehandlung in der Badewanne unterzutauchen kann für eine Extra-Portion Entspannung sorgen.

Was bei einer Gesichtsbehandlung zu Hause dagegen tabu ist

Es gibt bestimmte Aspekte einer professionellen Gesichtsbehandlung, die man besser den Profis überlässt. Ganz oben auf der Liste steht das Ausdrücken von Pickeln und Mitessern, das, so verlockend es auch sein mag, zu Narbenbildung führen und Entzündungen verschlimmern kann.

Gerade in Zeiten wie diesen, sollten wir besonders darauf achten, unsere Hände vom Gesicht fernzuhalten, damit wir neben Schmutz nicht womöglich auch noch Keime von den Händen auf das Gesicht übertragen, die zu einer Infektion führen können.

Ebenfalls auf der Liste der Do-it-yourself-No-Gos stehen bestimmte Geräte, oder besser gesagt, eine Kombination davon. Wer ein Gerät einsetzen möchte – sei es ein Microneedling-Roller, ein LED-Licht oder ein Mikrostromgerät – sollte sich unbedingt auf eines pro Gesichtsbehandlung beschränken. Denn verschiedene Geräte können, wenn sie zu Hause verwendet werden, zu potenziellen Verletzungen der Haut führen, das Hautbild sogar verschlechtern oder zu Narbenbildung führen – und das sollte nun wirklich das Ergebnis keiner Beauty-Behandlung sein – weder im Institut noch zuhause.